Liebe Leopoldshöherinnen und Leopoldshöher,
nun ist es schon das dritte Mal, dass ich an dieser Stelle ein Grußwort schreiben darf. Die Zeit fliegt. Das Gefühl habe ich zumindest.
„Wir haben genug Zeit, wenn wir sie nur richtig verwenden.“– Johann Wolfgang von Goethe
Ich bin davon überzeugt, dass sowohl Verwaltung und Politik, als auch die Bürgerschaft in diesem Jahr die Zeit genutzt hat, um etwas für Leopoldshöhe zu bewirken. Der Jahreswechsel ist ein schöner Anlass, sich noch einmal umzuschauen und ein Fazit zu ziehen.
Am 2. November 2023 durfte ich bereits ein Resümee über die drei Jahre meiner Amtszeit ziehen. Das möchte ich jetzt aufgreifen und ergänzen.
Die Welt um uns herum
In der Welt herrschen Konflikte, Unruhe und Krieg. Afghanistan. Ukraine. Israel. Während man die einen grausamen Taten noch nicht verarbeitet hat, werden in den Nachrichten schon die nächsten Bilder von schrecklichen Zuständen in einem anderen Land gezeigt. Dieses Jahr hat uns alle tief beunruhigt. Doch jetzt ist unser gemeinsames Handeln erforderlich. Ob durch Proteste, Gebete oder vielfältige Unterstützungsangebote, wir senden ein Signal für Frieden und Menschlichkeit. Auch wenn wir vor Ort nicht helfen können, stehen wir solidarisch an der Seite derer, die unsere Hilfe brauchen. Dazu gehört, dass wir die Geflüchteten aufnehmen und unsere Heimat teilen. Auch dieses Jahr haben Leopoldshöherinnen und Leopoldshöher Wohnraum für Geflüchtete zur Verfügung gestellt. Danke! Es gibt noch so viel mehr, was auf uns einprasselt. Klimawandel, Inflation, Fachkräftemangel, demografischer Wandel, Rassismus und vieles mehr. Es hilft niemandem, wenn wir uns von den Ereignissen unterkriegen lassen. Tragen wir unseren Teil dazu bei, dass es besser wird und lassen Sie uns gleichzeitig dankbar sein für das, was wir haben.
Betreuung
Für Familien ist es wichtig, dass unsere Kinder gut betreut werden. Die Kindertagesstätten leisten hierbei wichtige Arbeit, ebenso wie unsere offene Kinder- und Jugendarbeit. Als familienfreundliche Kommune bauen wir unser Angebot kontinuierlich aus. Für das Ganztagsangebot an den Grundschulen müssen wir um- und ausbauen. Beide Grundschulen sind teilweise in einem erbärmlichen baulichen Zustand. Das wird teuer und ist längst überfällig, aber wir fangen an. Geld und Personalressourcen sind knapp, also müssen wir uns dafür mehr Zeit nehmen und können nicht alles in einem Rutsch umsetzen. Kinder sind unsere Zukunft, investieren ist an dieser Stelle die richtige Entscheidung.
Dorfgespräch
Mit dem Dorfgespräch ziehen Politik und Verwaltung durch die Ortsteile und sammeln Ideen und Anregungen aus der Bürgerschaft. Ziel ist es, Probleme aus dem Weg zu räumen und gemeinsam unser Dorf noch schöner zu gestalten. In diesem Jahr haben wir Bexterhagen, Bechterdissen und Greste besucht. Im kommende Frühjahr setzen wir die Reihe fort. Kleine Anregungen wie Pömpel, Mülleimer, Schilder und Blühstreifen setzen wir dank der Hinweise der Anwohnerinnen und Anwohner schnell um. Gleichzeitig kommen auch schwierige Themen, wie die Situation am Hinnaksteich, der Rotdornweg oder die Verkehrssituation im Dorf Greste auf den Prüfstand und mögliche Lösungen werden in den politischen Gremien diskutiert.
Klima- und Umweltschutz
Mit Nachdruck arbeiten wir daran, dass Leopoldshöhe klimaneutral wird. Die Heizungen unserer öffentlichen Gebäude werden umgerüstet und eine Umstellung auf E-Autos kann im nächsten Jahr erfolgen. An der Errichtung von Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden wird gearbeitet. In diesem Jahr hat das Rathaus eine PV-Anlage bekommen, im Jahr 2024 sind die Dächer unserer Kitas dran. Die Gleichstellungsbeauftragte treibt das Projekt Fair-Trade-Kommune voran. Wir wollen mit gutem Beispiel vorangehen und andere zum Mitmachen motivieren.
Ehrenamt
Worüber ich mich immer wieder freue, ist das ehrenamtliche Engagement in unserer Gemeinde. Ob in den Vereinen, den Kirchen, dem Runden Tisch Asyl oder auf eigene Faust, jede helfende Hand ist wertvoll und prägt unser Dorf. Zu vielen schönen Anlässen durfte ich meine Heimat noch besser kennen und lieben lernen. Bei Alters- und Ehejubiläen, Festen auf dem Marktplatz, aber auch Einladungen von Vereinen und Kirchen habe ich tolle engagierte Menschen getroffen. Ich bitte um Verständnis, dass ich mich gelegentlich durch meine Stellvertreter vertreten lasse, meine drei Kinder wünschen sich auch die Zeit ihres Vaters.
Gemeindeverwaltung
Kommen wir zu meinem Tagesgeschäft. Wir haben als Gemeindeverwaltung dieses Jahr viel erreicht. Als Arbeitgeber und als Dienstleister. Das oberste Ziel ist es, bestmöglichen Service für alle Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten. Das geht nur mit einem motivierten Team, das gerne zur Arbeit kommt. Darüber sind sich alle Fraktionen im Rat einig. Wir konnten Kettenverträge in unbefristete Arbeitsverhältnisse umwandeln und eine bessere Bezahlung für untere Lohngruppen, zum Beispiel am Bauhof, erreichen. Mittlerweile nutzen fast alle Mitarbeitenden aus dem Rathaus die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten. In anderen Kommunen gibt es zurzeit keine Möglichkeit für Homeoffice, da notwendige Vorkehrungen nicht getroffen wurden. Unsere IT hat in diesem Jahr ganze Arbeit geleistet. Nach jahrelangem Warten konnten wir in einigen Bereichen Personal aufstocken, unter anderem um Herausforderungen wie die Wohngeldreform und die Flüchtlingswelle meistern zu können. Auch die Teams Personal und Finanzen haben Teamleitungen bekommen und um unsere Bausubstanz zu erhalten und zu erweitern, besteht das dafür zuständige Team mittlerweile aus vier Köpfen. Wir haben eine Personalratsvorsitzende in Vollzeit und die Stundenzahl der Gleichstellungsbeauftragten wurden verdoppelt. Es gibt Herausforderungen, wie den Personalmangel in den Kitas, die wir nur bedingt beeinflussen können, da Gesetze den Rahmen bilden.
Auch in vielen Rathäusern macht sich der Fachkräftemangel bemerkbar. Wir spüren das in Leopoldshöhe zum Glück noch nicht und arbeiten weiter daran, unsere vakanten Stellen zu besetzen. Ein attraktiver Arbeitgeber zu sein, ist wichtig, um nicht unter dem demografischen Wandel und Fachkräftemangel zu leiden und führt gleichzeitig dazu, dass wir auch in Zukunft den bestmöglichen Service für unsere Bürgerinnen und Bürger gewährleisten können.
Blick in die Zukunft
Einige Projekte gehen mir zu langsam, auch wenn es in kleinen Schritten vorangeht. Spielplatz Heinrichstrasse, Digitalisierung der Verwaltung, Renovierung der Grundschulen, zuverlässige Straßenbeleuchtung, Praxisnachfolge – ich bin sicher, diese Reihe kann noch fortgesetzt werden. Aber überall fehlen Fachkräfte und das können wir selbst mit größtem Engagement der Verwaltung nicht auffangen.
Auch im kommenden Jahr bleibt es spannend. Ein Spielplatzkonzept wird demnächst präsentiert. Im Haupt- und Finanzausschuss wurde ein Konzept für die Entwicklung von Gewerbeflächen vorgestellt und in der Ratssitzung die Digitalisierungsstrategie für die Verwaltung. Besonders freue ich mich, für das Jahr 2024 die Einweihung des Heimathofes im neuen Glanz ankündigen zu können.
Insgesamt können wir in Leopoldshöhe ein positives Fazit ziehen. Ich bedanke mich bei allen von Ihnen, der Politik und den Beschäftigten der Gemeinde Leopoldshöhe. Gemeinsam können wir viel erreichen, wenn wir weiter an einem Strang ziehen und nach vorne schauen. Jede und jeder Einzelne ist wichtig und eine Bereicherung für unser Dorf.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen ein besinnliches, friedvolles und gesegnetes Weihnachtsfest, einen schönen und harmonischen Jahreswechsel und alles erdenklich Gute für das neue Jahr.
Bleiben Sie gesund.
Ihr Bürgermeister
Prof. Dr.-Ing. Martin Hoffmann